Im Studio gibt es ein paar ungeschriebene Gesetze, wie du dich dort benehmen solltest. Sicherlich ist dir bekannt, dass Leute während eines Satzes nicht angesprochen oder Gewichte auf den Boden fallen gelassen werden sollten. Doch die Benimmregeln gehen über den Kraftbereich hinaus. Insbesondere in der Umkleidekabine gibt es viele Fettnäpfchen. Umso dringender musst du wissen, worauf du achten musst.
Mach dich nicht zu breit auf der Bank
Das ist nicht dein Haus. Du bist in einem öffentlichen Raum. Sofern die Umkleide nicht menschenleer ist, kannst du deine Sachen nicht überall ausbreiten, wie du willst. Die Bank ist ein kleines Möbelstück, das für mehrere Personen gedacht ist. Wie es häufig so ist, kommt jemand herein und hat seinen Spind direkt neben deinem. Da kannst du nicht die ganze Bank für dich beanspruchen. Es reicht auch nicht, dein Zeug einfach auf die andere Seite zu schieben. Dort wird sicher gleich eine weitere Person auftauchen. Versuche so wenig Platz einzunehmen, wie es dir möglich ist.
Nimm dir keinen Spind direkt neben einer anderen Person
Wenn es mehrere offene Spinde gibt, such dir keinen aus, der sich in unmittelbarer Nähe einer anderen Person befindet. Niemand möchte einen anderen Menschen (vor allem nach dem Sport) direkt neben sich umziehen sehen, wenn es sich vermeiden lässt. Das ist keine Frage des Geschlechts. Einen gewissen Freiraum brauchen alle.
Bück dich nicht, wenn du nackt bist
Dies hat nicht nur mit der Enge im Umkleideraum zu tun. Es ist auch eine Frage der Ästhetik. Alle Menschen haben die gleichen Gliedmaßen, aber trotzdem ist weniger mehr. Es ist nicht zu viel verlangt, aus Respekt vor den Mitmenschen auf derartige Darbietungen zu verzichten. Du musst nicht die ganze Zeit komplett angezogen sein, aber ein wenig Feingefühl ist mehr als angebracht.
Starre niemanden an
Im Studio wird gerne gezeigt, was man hat. Männer zeigen gerne ihre Muskeln und Frauen ihre sexy Kurven. Das ist nichts Sexuelles. Es ist nur ein Spiel um die Sehnsucht nach Aufmerksamkeit. Das macht jeder. Allerdings kann es schnell nach hinten losgehen. Erinnere dich an das unangenehme Gefühl, wenn dich ein Mann auf der Fläche anstarrt. Genau diese Emotionen schürst du ebenfalls, wenn du in der Umkleide eine andere Person länger anguckst. Das ist ein "No-Go". Willst du dir unbedingt angucken, ob der Typ einen Waschbrettbauch hat? Das geht nicht. Ein flüchtiger Blick tut nicht weh, aber wenn dich andere beim "Glotzen" beobachten, kann es mit deinem Ruf im Studio ganz schnell nach unten gehen. Sei nicht der Kriecher aus der Umkleide und achte auf deine Blicke.
Dies ist nicht dein persönliches Bad
Als Erstes sei dir gesagt, mit dem Bad verhält es sich genauso wie mit der Nutzung der Sitzbänke in den Umkleideräumen. Du kannst nicht all deine Cremes, Lotionen, Make-Up-Mittel, Rasierer etc. ausbreiten. Das ist in der Umkleide und in den Duschräumen eines Fitnessstudios nicht machbar. Die Duschen sind zum Duschen da. Alles andere hat dort nichts verloren. Mach das lieber daheim. Andernfalls wirst du den anderen Menschen ganz schnell lästig.
Häng nicht in der Umkleide rum, wenn sich andere umziehen
Es gibt kaum etwas Nervigeres, als wenn sich jemand in der Umkleide wie zu Hause benimmt. Es ist zwar ein öffentlicher Raum, aber Menschen brauchen – insbesondere wenn sie sich umziehen wollen – ihre Privatsphäre. Es kann frustrierend für eine andere Frau sein, wenn sie ihre Unterwäsche wechseln will, während du neben ihr eine Viertelstunde lang deine Haare kämmst. Gleiches gilt für Leute, die in der Umkleide auf ihre Freunde warten. Geh nach draußen. Vermeide es tunlichst, in den Kabinenräumen herumzulungern. Wenn du dich selbst umziehst, fokussiere dich auf deine Angelegenheiten. Stehst du aber nur da und sortierst dein Make-Up, werden andere Frauen sich fragen, ob sie ihr Handtuch von der Taille nehmen können oder ob du noch weiter dort herumstehen wirst. Am Ende werden sie dich testen und herausfinden wollen, ob du nur glotzen willst. Vermeide das.
Sei nicht unhygienisch
Kennst du einen geeigneten Ort, um dir die Nägel zu schneiden? Die Umkleideräume in den Fitnessstudios sind es jedenfalls nicht. Willst du dich rasieren, deine Nägel schneiden oder etwas anderes in der Art machen, warte damit, bis du zu Hause sein wirst. Das ist nicht nur lästig. Es ist vor allem sehr unhygienisch. Ist es wirklich notwendig, deine Leberflecke zu kontrollieren, während sich eine andere Person neben dir umzieht? Sicher nicht. Wenn es unbedingt sein muss, gehe in den Duschbereich. Lass dir aber gesagt sein: Mach auch dort nur ganz einfache, oberflächliche Dinge.
Telefoniere nicht für längere Zeit in der Umkleide
Es ist eine ungeschriebene Faustregel, dass du nicht in einem Raum telefonieren solltest, in dem sich nackte Menschen aufhalten. Ein kurzes "Ich bin auf dem Weg" ist allerdings akzeptabel. Mehr sollte es nicht sein. Längere Gespräche in der intimen Atmosphäre eines Umkleideraums, wo dir alle anderen Personen zuhören können, sind für die meisten Leute unangenehm. Was du wann, wo und mit wem machst, will niemand wissen. Pack dein Mobiltelefon weg, auch wenn du nicht telefonierst. Bilder online stellen, private Nachrichten schreiben oder andere Dinge dieser Art stören ebenfalls. Außerdem kannst du nie sicher sein, ob dir dabei niemand zusieht.
Benutze nicht zu viel Parfüm
Sicherlich ist der besondere Duft das I-Tüpfelchen auf dein Outfit, wenn du das Studio verlässt. Doch sei dabei respektvoll und sprühe in einem geschlossenen Raum nicht übermäßig herum. Auch Männer können dies sehr gut und benebeln ihre Sportkameraden immer wieder mit ihren Sprühdeos. Das riecht nicht nur unangenehm und raubt den Leuten den Atem. Vereinzelte Personen im Raum können Allergien haben, andere wiederum bekommen dadurch womöglich Kopfschmerzen. Es gibt einen Unterschied zwischen einer gesunden Prise Parfüm und Deo für den guten Geruch und einer Rauchschwaden erzeugenden Sprühorgie. Hast du das Gefühl, nicht genug Parfüm aufgetragen zu haben, warte mit dem weiteren Sprühen, bis du draußen bist.
Mach nicht alles nackt
Achte möglichst darauf, in der Umkleide nur das nackt zu machen, was wirklich nötig ist. Wenn du z.B. deine Hände wäscht, deine Haare machst oder einfach nur Fernsehen guckst, musst du dabei nicht nackt sein. Das ist nicht in Ordnung. Zieh dir frische Unterwäsche an und alle sind zufrieden.