Wenn sich die gängigen Fachzeitschriften über Fitness und Sport mit den idealen Ernährungsprogrammen beschäftigen, so sind sich fast alle Ernährungsexperten einig, dass die Einnahme von viel Protein die Voraussetzung für Muskelaufbau und einer gesunden Diät ist. Aber was machen denn nun eigentlich die Vegetarier, die weder Fleisch noch Fisch essen? Müssen die auf der Strecke bleiben und ihren gewünschten Muskelaufbau vergessen? Nachfolgend haben wir dir vier Punkte zusammengestellt, die dich darüber informieren, wie du auch als Vegetarier ein geeignetes Ernährungsprogramm entwickeln kannst, das sich bestens für einen nachhaltigen und effektiven Muskelaufbau eignet.

1. Was für ein Vegetarier bist du?

Im Volksmund versteht man unter einem Vegetarier die Menschen, die kein Fleisch essen. Tatsächlich ist ein Vegetarier aber ein Mensch der hauptsächlich pflanzliche Nahrungsmittel sowie Produkte von lebenden Tieren wie zum Beispiel Eier, Milch oder Honig einnimmt. Vermieden werden alle Nahrungsmittel, die von toten Tieren stammen, wie Fleisch oder Fisch. Sinn dieser Ernährungsform ist Gesundheitsrisiken zu vermeiden oder eine bestimmte Lebensphilosophie. Insgesamt unterscheidet der Fachmann sieben verschiedene vegetarische Ernährungsweisen: 1. Ovo-Vegetarier: Verboten sind Fleisch, Fisch sowie Milch und die daraus hergestellten Milchprodukte. 2. Lacto-Vegetarier: Verboten sind Fleisch, Fisch und Eier und die daraus hergestellten Lebensmittel. 3. Ovo-Lacto-Vegetarier: Verboten sind Fisch, Fleisch und alle daraus hergestellten Lebensmittel. 4. Halbvegetarier: Essen wenig Fleisch und bevorzugen dafür einen höheren Anteil an Gemüse, Getreide und Obst. 5.Puddingvegetarier: Verboten sind Fleisch und Fisch. Sie essen dafür Süßwaren und Fertigprodukte. 6. Rohköstler: Verboten sind fast alle vom Tier stammenden Lebensmittel. Sie essen nur ungekochte Nahrungsmittel. 7. Veganer: Verboten sind alle Produkte vom Tier wie zum Beispiel Fleisch, Fisch, Milch oder Eier.

2. Bestimmte Proteine eignen sich für den Muskelaufbau

Proteine müssen nicht immer nur aus Fleisch oder Fisch kommen. Der Vegetarier hat viele unterschiedliche Proteinquellen, die seiner Weltanschaunung nicht widersprechen und die auch für einen Muskelaufbau sehe nützlich sind. 1. Eier und Milchprodukte Wenn es deiner vegetarischen Ernährungsform erlaubt ist, kannst du die unterschiedlichsten Milchprodukte einnehmen. Schon ein kleiner Becher Magerquark (250g) kann rund 30 Gramm Protein aufweisen, was schon einem handgroßen Stück Hähnchenbrustfilet entspricht! Auch ein fettarmer Hüttenkäse bietet 25 Gramm Protein pro 200g Becher. Selbst das gekochte Hühnerei bietet dem Vegetarier schon 7 Gramm Eiweiß. 2. Hülsenfrüchte Bohnen, Linsen und Erbsen enthalten auch sehr viel Eiweiß, oftmals jedoch auch jede Menge Kohlenhydrate und sollten deshalb wegen der Verdauung nicht abends gegessen werden. Die proteinreichste Hülsenfrucht ist die Sojabohne, die rund 33 Gramm Protein pro 100Gramm liefert. Linsen und Erbsen bieten beide 23 Gramm Protein pro 100 Gramm, enthalten aber auch 11Gramm Kohlenhydrate. 3. Sojaprodukte Ein bekanntes Sojaprodukt ist Tofu, das mit 12 Gramm Protein pro 100 Gramm bietet und sich vielseitig verarbeiten lässt. Wenn du zwar auf tierische Milchprodukte verzichten mußt, kannst du als Alternative auch einen Becher Sojajoghurt (250g) essen, der dir 10 Gramm Protein liefert. 4. Nüsse & Mandeln Nüsse sind bekannt als gute Quellen für Protein und gute Omega-3-Säuren, enthalten aber auch viel Fett. Erdnüsse bieten mit 26 Gramm Protein pro 100Gramm die größte Menge an Eiweiß, gefolgt von Mandeln (19g/100g) und Walnüssen (14g/100g). 5. Gemüse Auch Gemüse kann dir als Vegetarier ordentlich Protein liefern. Gerade im Spinat befinden sich 2,2 Gramm Protein pro 100 Gramm. Das hört sich zwar nicht viel an, aber in Wirklichkeit besteht Spinat fast aus der Hälfte aus gesundem Protein. Das Gemüse mit dem größten Proteingehalt ist Brokkoli, das 3,3 Gramm Protein pro 100g liefert und nur 24 Kalorien pro 100 Gramm enthält. 6. Getreideprodukte Wer Haferflocken mag, sollte zuschlagen, da dieses Getreideprodukt fast 13 Gramm Protein pro 100 Gramm liefert. Haferflocken eignen sich perfekt als Frühstück mit Milch und könne mit weiteren Proteinquellen wie Quark oder Sojamilch zubereitet werden. Als Geheimtipp gilt Seitan, das aus Weizeneiweiß hergestellt wird und früher als Fleischersatz gegessen wurde. Seitan enthält rund 25 Gramm Protein auf 100 Gramm, besitzt aber auch fast 40 Gramm Kohlehydrate. Auch Quinoa ist ein tolles Getreideprodukt für den Muskelaufbau. Es ist ein der Hirse verwandtes Korn, hat neben einem Anteil an Kohlenhydraten alle 9 essentiellen Aminosäuren. Aus Quinoa kannst du Salate, einen leckeren Auflauf und sogar Bratlinge machen.

3. Richtig Essen

Die Vielfalt der vegetarischen Küche sollte auch bei der Zubereitung der Mahlzeiten richtig angewendet werden, ansonsten drohen Blähbauch und Verstopfung. Wasser ist bei einem Vegetarier eine wichtige Komponente, deshalb achtet er auch darauf, dass er mindestens zwei Liter pro Tag Wasser trinkt. Wichtig ist auch die Beilage von Obst und Gemüse, die den Stoffwechsel anregen und für eine gute Verdauung sorgen. Empfohlen sind rund 300 Gramm frisches Obst und Gemüse pro Tag. Getreide und Kartoffeln sowie Eiweißprodukte, Nüsse, Samen und Hülsenfrüchte sollten in der Woche mit zwei bis drei Portionen abgedeckt werden. Pflanzliche Öle wie Olivenöl sind täglich wichtig und sollten mit zwei bis vier Esslöffel eingenommen werden. Milchprodukte und Eier enthalten viel Protein und sollten an den Energieverbrauch oder an das Trainingspensum angepasst werden.

4. Vitamine- und Vitalstoffe abdecken

Vegetarier werden oft gefragt, wie sie ihren Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen abdecken. Nachfolgend zeigen wir dir auf, wie ein Vegetarier für eine gesunde Ernährung sorgt.

  • Beta-Carotin: Aprikosen, Grünkohl, Spinat, Karotten Süßkartoffeln
  • Coenzym Q10: rohe Verzehrung von Erdnüssen, Sesam, Pistazien, Brokkoli oder Blumenkohl
  • Vitamin C: Beeren, Zitrusfrüchte , Papayas, Kiwis, Ananas,usw.
  • Vitamin D: Pfifferlinge, Champignons, Morcheln,
  • Glutathion: Grünes Blattgemüse, Chlorella, Spargel, Broccoli, Spinat, Zucchini, Rosenkohl, Blumenkohl, Grünkohl und Walnüssen.
  • Vitamin B1: Sonnenblumenkerne, Pinienkerne, Paranüsse, Mohn, Pekannüssen, Pistazien, Erdnüsse, Cashew-Kerne und Sesam.
  • Vitamin B2: Mandeln, Kokosraspeln, Samen (Kürbiskerne und Sesam), Hülsenfrüchten (auch Sojaprodukten wie Tempeh), Pilzen (besonders Champignons)
  • Vitamin B3: Hülsenfrüchte, Erdnüsse, Erdnussbutter, Kürbiskerne, Pinienkerne,
  • Vitamin B6: Avocado, Paprika, Broccoli, Blumenkohl, Spinat und Zuckermais,
  • Vitamin B7: Erdnüsse, Hülsenfrüchten Avocados, Haferflocken, Möhren, Chicoree, Spinat, Vitamin B12 wird von einer gesunden Darmflora selbst produziert.
  • Magnesium: Amaranth, Quinoa, Meeresalgen,
  • Selen: Paranüsse, Steinpilze, Champignons, Linsen, Sojabohnen
  • Kalium: Mangold, Spinat, Salate, Kräuter, Sellerie, Grünkohl, Broccoli,
  • Eisen: Kürbiskerne, Sesam, Mangold, Spinat, Wegerich, Portulak, Brennnessel, Kresse, Löwenzahn,
  • Zink: Nüsse, Samen, Kürbiskerne.