Du hast dich immer schon gewundert, warum Stars der Fitness und Bodybuilding Szene auf Fotos und Plakaten immer perfekt in Form sind und wenn du sie mal zufällig live getroffen hast, diese dann vor Schreck fast nicht erkannt hast? Z.B. Cutler & Co. auf der FIBO? Sah nicht gerade so aus, wie man ihn von Fotos kannte… Diese Damen und Herren machen ihre Fotostorys und Bühnenauftritte natürlich immer auf dem Zenit ihrer äußeren Form, der durch teilweise wochenlange Vorbereitungen mühevoll erreicht wurde. Nur für diesen einen Tag.

Eine Möglichkeit zu entwässern und seinen Körper perfekt auf diesen einen Tag zu trimmen ist wie folgt:

Den KFA runterschrauben

Zu aller erst nutzt man die letzten Wochen dazu, sein Cardio Training zu erhöhen (Tabata und HIIT) und eine negative Energiebilanz über den Tag verteilt zu halten. Verstärkt durch eine LowCarb Diät werden nun die Fettzellen intensiv geleert. Eine Entwässerung macht natürlich nur dann Sinn, wenn man bereits auch einen geringen KFA besitzt.

Flüssigkeitszufuhr

Die Prozedur heißt ja nicht umsonst Entwässerung, also muss man hierauf auch den Schwerpunkt legen. Bevor jedoch entwässert werden kann, muss dem Körper zunächst extrem viel Flüssigkeit zugeführt werden.Die Vorbereitungsphase teilt sich in 6 Tage ein, wobei der 6. Tag der Tag des Events ist.

  • An Tag 1 und 2 erhöht man die Flüssigkeitszufuhr auf 8 Liter pro Tag. 
  • Am 3. Tag legt man sogar noch 2 Liter drauf, um auf 10 Liter zu kommen.
  • Am 4. Tag beginnt die Reduzierung auf 3 Liter, am 5. Tag sind es nur noch 0,5 Liter und ab 24 Stunden vor dem Event nimmt man keine Flüssigkeit mehr zu sich. 
  • Durch die enorm hohe Zufuhr der ersten Tage schwemmt der Körper ununterbrochen Flüssigkeit aus, dies tut er aber auch weiterhin am 4. und 5. Tag, bis er realisiert: „Moment mal, da oben kommt ja gar nicht mehr soviel nach“. Nun ist es aber zu spät, man ist nun durch das weitere Ausschwemmen der im Körper vorhandenen Flüssigkeit bereits ausgetrocknet.

Kohlenhydratzufuhr

Kohlenhydrate werden in den Glycogenspeichern eingelagert. 1 g KH kann bis zu 2,7 g Wasser mit einspeichern. Also versucht man, sich dieser Eigenschaft zu bedienen, um die Muskeln mit möglichst viel Wasser voll zu pumpen, um diese schön prall wirken zu lassen. An den Tagen 1 bis 3 werden KH so gut es geht vermieden und die Glycogenspeicher somit geleert. Der Körper lechzt nun regelrecht nach KH. An Tag 4 und 5 wird eine so genannte Ladephase eingelegt und man ernährt sich hauptsächlich von komplexen KH. Der Körper neigt nach der Hungerphase nun dazu, vorsichtshalber die Speicher zu „überfüllen“ und pumpt die Glycogenspeicher voll mit KH und Wasser. Die Muskeln wirken jetzt schön prall. Am 6. Tag ernährt man sich zum Frühstück und als Snack nur noch von leicht verdaulichen und nicht aufblähenden Nährstoffen. Ein paar Reiswaffeln (ungesalzen!) sollten hier genügen. Hiervon jedoch nur wenig, so dass der Bauch bis zum Shooting schön flach bleibt.

Salzzufuhr

Der Körper verfügt über zwei Mineralien, die die Einspeicherung von Wasser begünstigen. Durch Salz wird Flüssigkeit unter der Haut und durch Kalium in den Muskeln gespeichert.Das Ziel ist es ja, die Haut möglichst dünn wirken zu lassen. Also muss man sich nun dem ganzen Salz und Wasser in der Haut entledigen.Dazu täuscht man dem Körper wie beim Wasser vor, es würde „oben“ zuviel rein kommen, also muss er dementsprechend viel ausscheiden.An den Tagen 1 bis 3 nimmt man mit der erhöhten Flüssigkeitszufuhr jeweils 10 g Salz pro Tag sich. Also bekommt der Körper wieder das Signal: „Oben kommt viel Salz rein, wir können also viel Salz ausscheiden“. Dies macht er dann auch noch an Tag 4 und 5, bis er realisiert: „Moment mal, da oben kommt ja gar nichts mehr nach“. Dazu darf man natürlich von Tag 4 an bis zum Event kein Salz mehr zu sich nehmen.

Kaliumzufuhr

In den ersten 3 Tagen, in denen man versucht, das Salz aus der Haut zu spülen, wird die Aufnahme an kaliumhaltigen Lebensmitteln vermieden. Erst an Tag 4 wird von viel Salz auf viel Kalium gewechselt. Man muss also an Tag 4, 5 und 6 jeweils 5 g Kalium supplementieren (gibt es in der Apotheke). Da der Körper weiterhin Wasser ausscheidet, muss man natürlich die Einlagerung der Flüssigkeit begünstigen und die vollen Glykogenzellen auch schützen. Hierzu dient der erhöhte Kaliumkonsum.

Training

An den Tagen 1 – 3 kann man noch sein ganz normales Training durchführen, um auch die Ausscheidung von Flüssigkeit durch die Haut (Schwitzen) zu begünstigen. Nach jeder Trainingseinheit wird noch eine anständige HIIT Einheit angehängt, um die Leerung der Glycogenspeicher zu unterstützen. An Tag 4 gibt es nur noch ein sehr leichtes moderates (Cardio) Training, um die aufgefüllten Glycongenspeicher nicht wieder zu leeren und Tag 5, bzw. Tag 6 bis zum Event sollten als Ruhetage dienen.

Zusammenfassung:

Tag 1
Tag 2
Tag 3
Tag 4
Tag 5
Tag 6
Flüssigkeit
8 Liter
8 Liter
10 Liter
3 Liter
0,5 Liter
0 Liter
KH
vermeiden
vermeiden
vermeiden
hoch
hoch
moderat
Salz
10 g
10 g
10 g
vermeiden
vermeiden
vermeiden
Kalium
vermeiden
vermeiden
vermeiden
5 g
5 g
5 g
Training
normal
normal
normal
moderat
vermeiden
vermeiden

Es empfiehlt sich, diese Prozedur nur dann durch zu führen, wenn man auch wirklich auf so eine Vorbereitung angewiesen ist. Dass dieser Vorgang nicht gesund für den Körper ist, ist hoffentlich für jeden klar. So etwas kann man ab und zu machen, sollte aber auf keinen Fall zur Gewohnheit werden! Ein Testlauf ist auch ratsam, da jeder Körper ein Individuum ist und anders reagieren kann.

Autor:  Ben Sattinger