Hormone beeinflussen beinahe jeden einzelnen Prozess in unseren Organismus. Für uns Kraftsportler sind in diesem Zusammenhang selbstredend alle Hormone sowie die dazugehörigen Prozesse von Interesse, die uns dabei helfen unsere Ziele zu erreichen. In diesem Kontext ist in Fitness-Foren, vor allem in den USA, immer wieder vom sogenannten Human Growth Hormon, kurz HGH die Rede, das einen entscheidenden Einfluss auf die anabolen Prozesse in unserem Körper hat. Wie es im Rahmen solcher Themen leider immer der Fall ist, kursieren im Netz unzählige, zum Teil widersprüchliche Informationen. Im folgenden Artikel möchten wir dir dementsprechend die wichtigsten Dinge über das menschliche Wachstumshormon erläutern und dir die brennendsten Fragen beantworten.

Was ist das Wachstumshormon?

Das Wachstumshormon wird vom Organismus in der Hirnanhangdrüse, der sogenannten Hypophyse, produziert und ist, wie der Name es bereits vermuten lässt, an Wachstumsprozessen im Körper beteiligt. Dies betrifft in erster Linie sowohl das Zellwachstum als auch ganz allgemein die Regeneration. Es liegt also auf der Hand, dass der Aufbau von Muskelmasse und Knochensubstanz ohne das Vorhandensein von HGH unmöglich wäre. Dies gilt ebenso für unzählige stoffwechseltechnische Prozesse, die der Gesunderhaltung unseres Körpers dienen. Im Angesicht der Bedeutung, die dieses Hormon für uns hat, scheint es umso erstaunlicher, dass es sich nach der Sekretion in der Hirnanhangdrüse nur für wenige Minuten im Blut halten kann. Diese wenigen Minuten reichen jedoch schon völlig aus, damit die Leber dazu stimuliert wird, Wachstumsfaktoren wie IGF-1 auszuschütten, die es erst ermöglichen, ein anaboles Umfeld für den Muskelaufbau und die Zellregeneration zu schaffen. Entsprechend seiner Wichtigkeit begann man in den 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts damit, das Hormon zielgerichtet zu erforschen. Nachdem man es in den ersten Jahrzehnten aus Kadavern toter Tiere gewann, gelang es im Jahr 1981 schließlich, das Hormon künstlich im Labor zu synthetisieren. Seit dieser Zeit wird es sowohl flächendeckend zur Behandlung von Krankheiten als auch zur Leistungssteigerung im Sport eingesetzt, wenngleich Letzteres für Wettkampfathleten selbstredend streng verboten ist.

Warum brauche ich Wachstumshormone auch im Alter noch?

Wir haben zwar bereits erwähnt, dass unser Körper Wachstumshormone wie das HGH sowohl zum Muskelaufbau, als auch für die Regeneration des gesamten Organismus benötigt. Dennoch stellt sich mit Recht die Frage danach, warum wir dieses Wachstumshormon, das dem Namen nach vor allem in der Phase unseres Längenwachstums eine tragende Rolle spielt, auch im Alter noch brauchen? Die Antwort ist einfach, denn dieses Hormon hat ebenfalls zahlreiche Eigenschaften und Aufgaben, die nicht im wörtlichen Sinne mit seinem zugegebenermaßen etwas unglücklich gewählten Namen in Verbindung gebracht werden können. Dazu zählt beispielsweise die Aufrechterhaltung des Sexualtriebes, der Verhinderung degenerativer Veränderungen im Organismus sowie Aufrechterhaltung der geistigen Leistungsfähigkeit. Wie du siehst, ist das Wachstumshormon von äußerster Wichtigkeit für uns Menschen. Im Umkehrschluss kann ein niedriger Wachstumshormonspiegel dafür sorgen, dass exakt die genannten Probleme auftreten. Es schließt sich also die Frage an, wie hoch die Wachstumshormonproduktion bei einem gesunden Menschen sein sollte.

Wie viel produziert mein Körper auf natürliche Weise?

Der Organismus eines gesunden Mannes produziert in etwa so viele Wachstumshormone, dass pro Milliliter Blut rund fünf Nanogramm des HGH-Wachstumshormons enthalten sind. Bei gesunden Frauen gestaltet sich die Konzentration der Wachstumshormone im Blut im Normalfall auf einem ähnlichen Niveau. Besonders interessant ist aber die Tatsache, dass die Konzentration des Wachstumshormons pro Milliliter Blut im Fall einer Schwangerschaft leicht auf das Doppelte ansteigen kann, was in Anbetracht der Tatsache, dass dies dem Wachstum eines Fötus dient, auch kein allzu großes Wunder ist. Nichtsdestotrotz bleibt der Wachstumshormonspiegel nicht über die gesamte Lebenszeit hinweg gleich, denn insbesondere im Rahmen der Pubertät erreicht die Hormonkonzentration im Blut bei beiden Geschlechtern einen kräftigen Peak. Dieser Peak hält in der Regel bis in die frühen Zwanziger, bis die Konzentration dann auf ein moderates Niveau heruntergefahren wird.

Wie erfahre ich, ob ich ein Wachstumshormon-Defizit habe?

Dies stellt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Kardinalfrage dieser Thematik dar und ist in Anbetracht der Bedeutung, die das HGH für den menschlichen Organismus hat, auch nachvollziehbar. Zunächst einmal sollte dir bewusst sein, dass ein Mangel an Wachstumshormonen für dich persönlich nur sehr schwer zu erkennen ist. Symptome wie andauernde körperliche und kognitive Müdigkeit oder dauerhaft fehlende Lust auf Sex können jedoch Indikatoren sein, die auf einen möglichen Mangel hindeuten. Letztendliche Sicherheit kann dir jedoch nur ein Besuch beim Arzt verschaffen. Dieser fertigt auf deinen Wunsch hin ein vollständiges Blutbild an, aus dem hervorgeht, wie es um dein HGH bestellt ist. Du solltest allerdings darauf achten, dass du dieses vollständige Blutbild explizit ansprechen musst, da es sich dabei nicht um das partielle Blutbild handelt, das bei regelmäßigen Routineuntersuchungen erstellt wird.

Wo kann ich entsprechende Präparate beziehen?

Sollte bei dir ein HGH-Mangel diagnostiziert werden, wird dir von deinem Arzt in der Regel ein entsprechend rezeptpflichtiges Hormonpräparat verschreiben, das diesem Mangel effektiv entgegenwirkt und deinen Wachstumshormonspiegel normalisiert. Hierzulande ist der Weg über den Arzt die einzige rechtlich erlaubte Möglichkeit, entsprechende Präparate zu erhalten. Auch wenn die Versuchung für manche, ob der potenten Wirkung der Wachstumshormone, groß erscheint, so solltest du dir dessen bewusst sein, dass es sich bei Hormonen nicht einfach um ein paar BCAA-Tabs oder Aminosäuren handelt, sondern um Stoffe, die bei falscher Dosierung das Potenzial dazu haben, so ziemlich jeden stoffwechseltechnischen Prozess völlig aus der Bahn zu werfen.

Ist die Einnahme von HGH gefährlich?

Wachstumshormone sind wie bereits erwähnt Substanzen, die unser Körper zur Aufrechterhaltung seiner Vitalität benötigt. Dementsprechend sind sie in prinzipiell natürlich nicht gefährlich wie beispielsweise Zellgifte wie Alkohol. Nichtsdestotrotz kann es bei unsachgemäßer Anwendung, wie es zum Beispiel im Zuge der Einnahme bei einem nicht vorliegenden Mangel der Fall ist, zu schwerwiegenden Konsequenzen kommen. Zu den gefährlichsten Auswirkungen zählt neben dem unkontrollierten Blutzuckeranstieg vor allem die starke Vergrößerung innerer Organe, die im schlimmsten Fall zu Organversagen und damit zum Tod führen kann. Sofern ein Mangel vorliegt, wird dir dein Arzt helfen, andernfalls solltest du von der externen Zufuhr von Hormonen tunlichst die Finger lassen.

Wie kann ich meinen Wachstumshormonspiegel auf natürliche Weise erhöhen?

Sofern kein signifikanter dauerhafter Mangel an Wachstumshormonen vorliegt, besteht aus medizinischer Sicht kein Grund dazu, auf eine entsprechende Therapie zu pochen. Um deinen HGH-Spiegel also dennoch optimieren zu können, ohne dabei auf die hierzulande illegale Hilfe der Chemie zurückgreifen zu müssen, stehen dir prinzipiell zwei Wege zur Auswahl. Erstens, hartes Krafttraining und zweitens, eine ausreichende Menge an Schlaf. Dass durch hartes Training vermehrt Wachstumshormone ausgeschüttet werden belegen sogar zahlreiche Studien renommierter Universitäten. Wenn das mal keine Motivation für dein nächstes Workout ist? Darüber hinaus spielt, wie bereits angesprochen, der Schlaf eine entscheidende Bedeutung im Bezug auf die Wachstumshormonausschüttung. Wissenschaftler fanden diesbezüglich heraus, dass Wachstumshormone wie HGH insbesondere während der Tiefschlafphase in besonders großen Mengen ausgeschüttet werden. Zwecks der Optimierung des Hormonspiegels ist es also zwingend erforderlich die Tiefschlafphase ersten, nicht zu stören und zweitens, so lange wie möglich zu gestalten. Je nach Organismus sind zu diesem Zweck sieben bis neun Stunden Schlaf pro Tag erforderlich.

Welche Nahrungsergänzungsmittel können mir dabei helfen?

Anders als in den USA besteht für dich hierzulande nicht die Möglichkeit, deinen Wachstumshormonen direkt mit Hilfe von Supplementen auf die Sprünge zu helfen. Dennoch gibt es einige Produkte die deinem Organismus im weitesten Sinne dabei unterstützen können, die Wachstumshormonsynthese anzuregen. Im Folgenden findest du dementsprechend eine Auflistung von Nahrungsergänzungsmitteln und Kräutern, die in medizinischen Fachkreisen bereits mit der Optimierung des Wachstumshormonspiegels in Verbindung gebracht worden sind.

Vitamine: – Vitamin A – Vitamin B5 – Vitamin B12 – Folsäure – Niacin

Mineralien – Chrom – Zink – Magnesium – Jod

Aminosäuren – Glutamin – Glycin – Carnitin – Arginin – Taurin – Lysin – Ornithin Alpha Ketogluterat

Kräuter – Griffonia simplicifolia (Afrikanische Schwarzbohne) – Tribulus terrestris (Erd-Burzeldorn) – Chrysin – Forskolin (Buntnessel) – Mariendistel

Adaptogene Kräuter (Kräuter, die im medizinischen Sinne keine spezielle Wirkung haben, sich aber positiv auf das Allgemeinwohl auswirken können.) – Ginseng – Eleutherowurzel – Astralaguswurzel (Bärenschote) – Bocksdorn – Chinesische Jujube (Red date fruit)

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